Die Ratsmitglieder aller Parteien und der Ortsvorsteher rufen die Bürger gemeinsam zu einer Kundgebung für die Ortsumgehung auf: „Warstein wird laut!“
Kämpfen sind die Ratsmitglieder aus Warstein gewöhnt. Oft genug geht es dabei gegen die politischen Kontrahenten, aber an diesem Abend nickt sogar der Linke zustimmend, wenn der CDU-Ortsvorsteher spricht. Alle politischen Parteien suchen beim Pressegespräch in der Domschänke den Schulterschluss, um den Rauswurf der B 55n aus dem Bundesverkehrswegeplan noch zu verhindern.
„Wir sind alle betroffen und haben uns alle schon lange mit der Frage der Ortsumgehung beschäftigt“, erklärt Ortsvorsteher Dietmar Lange den Ursprung der gemeinsamen Initiative, „deshalb ist es ein wichtiges Zeichen, dass wir jetzt in Gemeinsamkeit auftreten.“ Wie gestern bereits berichtet, rufen alle Ratsmitglieder aus der Ortschaft zusammen mit Dietmar Lange zu einer Kundgebung unter dem Motto „Warstein wird laut“ am Freitag, 29. April, um 17 Uhr auf dem Marktplatz auf.
Ortsvorsteher Dietmar Lange (2. von links) plant mit den Ratsmitgliedern aller Parteien aus der Ortschaft Warstein eine Kundgebung für die Ortsumgehung auf dem Marktplatz. Bürgermeister Thomas Schöne (3. von links) begrüßt die Idee. Foto: Thorsten Streber Gerd Flaig (SPD) konstruiert einen Dreiklang, der im Kampf um die B 55n von der Stadt ausgehen müsse. „Zunächst haben der Bürgermeister und die Verwaltung bereits erhebliche Aktivitäten unternommen“, schildert er. „Der zweite Schritt ist, dass alle politischen Parteien in eine Richtung ziehen.“ Vollendet werde die Botschaft von der Bürgerschaft, die bei der Kundgebung wenige Tage vor Ende der Einspruchsfrist ein deutliches Zeichen nach Berlin senden solle.
Gezielt Vereine ansprechen „Wir wollen eine rege Beteiligung aller Warsteiner, ob alt oder jung, denn nur so wird in Berlin und Düsseldorf deutlich, dass wir nicht gewillt sind, die Verkehrssituation unserer Stadt länger hinzunehmen“, heißt es im Aufruf zur Kundgebung. Gezielt sprechen die Ratsmitglieder dabei auch Vereine und andere Gruppierungen an. „Jeder Warsteiner sollte sich die eine Stunde Zeit nehmen für die wichtigste Zukunftsfrage unserer Stadt“, appelliert Dietmar Lange.
Seit 29 Jahren werde eine Tunnellösung geplant, blickt Werner Braukmann (WAL) zurück und macht daran deutlich, „wie sehr Warstein diese Straße zusteht“. Spätestens nachdem der Bund eine Einzelfallprüfung für Warstein versprochen hat, glauben alle Beteiligten noch an die Chance, dass die B 55n doch in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wird.
Bürgermeister Thomas Schöne begrüßt die Einigkeit der Politik. „Darauf können wir stolz sein; aber von Stolz allein haben wir noch nichts.“ Der Kampf wird weitergehen – bei der Kundgebung am 29. April und darüber hinaus.